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Thema: [ZOOOOOmmxBIES! Staffel 3] Station 4 – River Revenge

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Lancaster hätte ja mit allem gerechnet, vor allem damit sehr peinlich berührt zu sein wegen seiner beiden Begleiter. Aber Jäger und Frank schlugen dem Fass echt den Boden aus.

    Gerade eben hatten Sie hier noch eine Meute an Zombies erlegt, waren als Gäste in Fawyers Laden gekommen und was was die erste Amtshandlung der beiden Weichflöten? Ne Prügelei anfangen und mit dem Ballermann ne Kugel in die Decke jagen.
    Groß-fucking-artig.

    Der alte Anführer dieser Saubande strich sich nur ächzend mit der Hand durchs Gesicht und drückte sich Daumen und Mittelfinger in die Augenhöhlen ehe er wieder aufblickte.
    Fawyer tanzte wie ein Wahnsinniger Clown auf dem Tresen während dieser muskelbepackte Typ seine Fäuste immer wieder in Jäger donnerte.
    Er wäre am liebsten dazwischen gegangen, wenn er nicht genau gewusst hätte, dass man aus ihm noch eher Hackfleisch macht als aus Jäger.

    Als dann aus einer Ecke des Raumes auch noch diese Frau gestürmt kam und diesem Schrank von einem Mann eine Glasflasche über den Kopf zog... alter Schwede.
    Viele wussten es nicht, aber Glasflaschen zerbrachen nicht einfach wenn man sie jemanden auf den Kopf schlug. Das gab es nur in Filmen, in denen die Flaschen aus Zuckerglas gemacht wurden.
    Echte Glasflaschen machten ein sehr dumpfes Geräusch, ließen sehr dicke Beulen zurück und rutschten einem auch häufig während des Schlags aus der Hand und brachen dann erst auf dem harten Boden in mehrere dicke Scherben.
    Diese Frau schaffte es jedoch die Glasflasche in der Hand zu halten. Das dumpfe, hohle Geräusch welches durch den Raum ging war nur schwer einzuordnen. Kam es aus der Flasche, oder aus dem Kopf des Schlägers?

    "Gott verfickte ranzige Affenscheiße."
    Lancaster grummelte verzweifelt in seinen Bart und schob sich vom Barhocker hinab. Wortlos stürzte er den Rest des Whiskeys in seinen Rachen und wandte sich dann an Fawyer.

    "Bad. Wo ist das Bad? Ich kann mir das hier nicht mehr ansehen."

    Fawyer drehte eine schwungvolle Piroutte auf dem Tresen und ließ sich einer gymnastischen Bewegung hinab sinken. Er lag nun mit seinem Bauch auf der dreckigen Theke, den Kopf auf den Armen gestützt und grinse breit.

    "Jackie-Boy! Natürlich im Hinterzimmer! Gleich hier hinten, durch die Tür. Dann nach links, dann nach rechts, wieder nach rechts durch den Durchbruch und dann hast du aaaaaaalles was du brauchst. Mi casa es su casa!"
    "Ja, danke."

    Ohne groß zu zögern stürzte Lancaster los. Frank hatte die Knarre einmal im Anschlag. Sollte er sich darum kümmern.
    Er war so sehr Bulle, er hat vermutlich seine Streife niemals offiziell beendet und würde deswegen auch heute noch für Recht und Ordnung sorgen.

    Der Geschichtenerzähler öffnete also die Tür zu den Hinterräumen.
    Ein dunkler Gang lag vor ihm. Es roch nach altem, muffigen Holz. Ganz anders als der schöne Vorraum, aber egal. Stoisch folgte Lancaster den Wegweisungen von Fawyer. Er links, den Gang entlang.
    Rechts lag eine Tür, vermutlich musste er da durch.
    Die Hand des Erzählers legte sich auf den Türknauf und drehte diesen herum. Quietschend bewegten sich die alten Schaniere und gaben den Blick auf einen Raum frei den er so schon lange nicht mehr gesehen hatte.

    Hier schlief vermutlich Fawyer.
    Ein protzig eingerichtetes Schlafzimmer. Fellteppiche. Vorhänge an den Fenstern. Ein großes, rundes Bett mit einem Himmel aus alten Moskitonetzen die mit Plastikblumen aufgehübscht wurden.
    Ganz klar. Lancaster war in Bizarro-Texas.

    Er setzte sich einfach die imaginären Scheuklappen auf und senkte den Blick. Einfach hier durch, nichts anschauen. Nichts anfassen. Einfach durch den... Durchbruch?
    Lancaster hob den Blick wieder. Durchbruch.
    Ja, klar. Der Durchbruch. Was sonst.
    Vor ihm lag eine komplett offene Wand. Tapetenfetzen hingen noch traurig in der Luft. Irgendwer hatte hier mit einem Vorschlaghammer die Wand rausgehauen das dahinter liegende Bad wieder zugänglich gemacht.

    Es war ein schönes Bad. Blaue Fließen. Bisschen staubig. Es gab sogar Wasser, wenn auch nur in Eimern und eiskalt. In der Ecke stand sogar eine weitere Jukebox, wie auch im Vorraum.
    Zudem war auch alles andere nötige da. Alte Flaschen Shampoo, Seifen, Conditionier und... Jesus Maria im Himmel... Einwegrasierer und eine Friseurschere.

    "Wie meinte er nochmal? Mi casa es su casa?"

    Lancaster ging auf die Jukebox zu und drückte einfach auf Play.



    Wenigstens blieb er dem Musikgeschmack treu...

    Von Musik begleitet machte sich Lancaster also an das, was schon seit so langer Zeit auf der Strecke geblieben ist.
    Minute um Minute vergang. Die Jukebox im Hintergrund rappelte sich einen ab und spielte einen abgewaschenen Song nach dem anderen ab. Mit jeder Sekunde die verging fielen mehr Haare in das alte ausgediente Waschbecken und das dichte Bartgestrüpp im Gesicht des Anführers lichtete sich.

    Nachdem die gröbste Arbeit erledigt war griff er an den Rasierer. Kleine feine Korrekturen folgten ehe er sich das Gesicht wusch und zufrieden in einen Spiegel schaute.

    "Wow. Das letzte Mal sah ich so wenig nach Hobo aus das war... vor 15 Jahren?"

    Jackman wusch den Rasierer aus und legte ihn wieder zurück auf den Rand des Waschbeckens.

    "Mi casa es su casa du wahnsinniger Spinner..."

    Während die Jukebox weiter dudelte und die besten Hits der 40er spielte ging Lancaster wieder zurück in das prachtvolle Schlafzimmer seiner Lordschaft.
    Ungeniert wandte er sich an das... Gestell... welches einen Kleiderschrank darstellen sollte. Als er zaghaft die Türe öffnen wollte kam ihm diese bereits freudig entgegen. So freudig, dass er die halbe Tür fast in den Händen hielt.
    Wie schaffte man es eigentlich einerseits selber Whiskey zu machen, Eis herzustellen aber einen Schrank zu haben der fast auseinander fällt? Die Gegensätze erklärten sich ihm einfach nicht.

    Er griff einfach in den Schrank hinein und wühlte sich durch einige Stapel an Kleidung.
    Dabei förderte er eine Jeans und ein blaues T-Shirt mit Brusttasche zu Tage.
    Die Nähte waren dick und eindeutig selbst gemacht. Hier hatte sich definitiv jemand am nähen versucht und war dabei naja... mäßig erfolgreich. Aber egal, neue Kleidung war neue Kleidung!

    Frisch umgezogen.
    Lang war es her, dass er frische, neue... naja... nur neue Kleidung hatte.
    Jackman betrachtete sich selber. Er erkannte sich kaum wieder.



    Aber verdammt. Tat das gut sich einfach nur ein wenig frischer zu fühlen und mit genau diesem Gefühl ging er wieder zurück in den Vorraum.
    Hoffentlich hatte sich dieser ganze Scheiß mittlerweile beruhigt.

    Geändert von Gendrek (07.10.2015 um 23:01 Uhr)

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